Die Geschichte geht nach Angaben des Autors zurück auf eine wahre Begebenheit zur Zeit des Königs Friedrich Wilhelm IV. Ein Bäckermeister war nach einer Messer- stecherei im Rausch zu einer mehrwöchigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Er überredete seinen Gesellen, statt seiner die Strafe abzusitzen. Dieser starb jedoch im Gefängnis, so dass nun der Meister als tot galt. Als dies schliesslich bekannt wurde, erfuhr auch der König davon und begnadigte den Bäcker.
Müller-Schlösser verlegte den Ort der Handlung in seine Heimatstadt Düsseldorf zur Zeit der französischen Besatzung Anfang des neunzehnten Jahrhunderts und machte aus dem Bäcker einen Schneider. Inspiriert war er dabei vermutlich von der Figur des Schneiders Kilian aus dem Buch Der Grand von Heinrich Heine. Das Vergehen, für das sich der Schneider Wibbel zu verantworten hat, ist nun die Beleidigung des Kaisers Napoleon. Auch hier stirbt der Geselle, während er für seinen Meister die Haftstrafe absitzt. Als der Schneidermeister Wibbel vom Fenster aus seiner eigenen Beerdigung zuschaut, fällt der oft zitierte Satz: „Nä, watt bin ich für 'ne schöne Leich“. Der amtlich als tot geltende Schneider kehrt als sein Zwillingsbruder zurück.
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